René March - Geschichten auf den Versen.
René March - Geschichten auf den Versen.
Stell dir vor, du betrittst einen verwunschenen Wald. Die Bäume flüstern darin und der Wald steckt voller Wunder und Magie. Ein Kobold wandert durch den Wald und erlebt unterschiedliche Abenteuer. Mit jedem Schritt kommt er sich selbst näher und erfährt die Geheimnisse des Waldes. Der Märchenwald ermutigt den Kobold, neugierig zu bleiben und die Magie zu entdecken.
Unten siehst du verschiedene Schnipsel der Geschichte. Lies sie dir durch oder überfliege sie, um einen Überblick zu bekommen. Aus den Schnipseln kannst du dir eine individuelle Geschichte zusammenstellen. Tippe die Sätze an, die du nehmen möchtest. Klicke dann auf „Abspielen”. Mit „Löschen” entfernst du die Inhalte aus der Ablage. (E-V: 05.01.2024, Aktualisiert: 19.07.2025)
Meister Lorem Ipsum und die Schnipseljagd
Einstmals war „Die Prüfungen des Koboldes“ eine kurze Erzählung, die ich gar oft in andere Geschichten einwob. Mit den Jahren jedoch ward sie kürzer und zugleich eigensinniger. Doch was vermag zu geschehen, wenn nur noch Fragmente verbleiben?
Mein Blick schweifte zum Abendhimmel, wo die Sterne funkelten. Und siehe da, sie sprachen zu mir: „Fraget Meister Lorem Ipsum, denn er vermag auf jede Frage einen weisen Rat zu künden.“
In einer jener Nächte, da der Vollmond hoch über dem Geäst stand und die Luchse ihre Klage in die dunkle Weite sandten, da fasste ich ein Herz und beschloss, dem Ruf der Sterne zu folgen, um Meister Lorem Ipsum aufzusuchen. Es kam über mich ein Begehren, weise zu werden und dem Pfade der Erkenntnis zu wandeln. Denn allein er erkannte den wahren Sinn des Lebens und trug die Gabe, Weisheit zu verleihen.
Wo Meister Lorem Ipsum weile, darüber wird viel geraunt. Manche sagen, er lebe auf dem großen Brabbelberg, verborgen im Nebel und der Zeit. So machte ich mich auf, den Pfad zu durchschreiten, der mich zum Meister führen möge.
Der Weg zu Meister Lorem Ipsum war beschwerlich. Der kalte Wind pfiff durch die Bäume. Mond und Sonne wechselten – Tag um Tag. Bald begegnete ich im Wald einem Wesen, das einen Bären huckepack trug und einen vom Pferd erzählte. Es fragte mich: „Wohin des Weges, edler Jüngling?“ Ich antwortete: „Zu Meister Lorem Ipsum.“
„Ah, der große Lorem Ipsum! Man sagt, er wohne hoch oben auf einem Berg, umgeben von weißen Wolken und einem endlosen Horizont. Dort, wo die Waffeln in goldenen Sonnenstrahlen gebacken werden und das große Schwafeln in den Hallen der Fantasie erklingt, soll er wohnen, so wird erzählt. In dieser mystischen Umgebung, wo Worte und Geschichten miteinander Einklang finden, schöpft er Inspiration. So soll er leben, der große Meister, in einer Welt voller Wunder und Möglichkeiten, bereit, die Rätsel und Geheimnisse von Geschichten zu offenbaren!“
Ich zog die Stirn in tiefe Falten und sann bei mir: So vermag dies kein gutes Ende zu nehmen. Doch das Wesen erkannte mein Zagen und Sehnen. Und da es von edlem Gemüt war und ein reines Herz in seiner Brust schlug, erhob es erneut seine Stimme und sprach: „Oder einfach dort an der Lichtung. Dort steht das Haus des Meisters Lorem Ipsum.“
Und wahrlich, dort stand eine Hütte aus Holz. Die Fenster waren aus buntem Glas gefertigt, das im Sonnenlicht schimmerte. Ein verwilderter Garten mit Baumwurzeln und Wildkräutern umgab das Haus. Hinter ihm floss ein kleiner Fluss. Über der Pforte hing ein morsches Schild, darauf stand in verwitterten Lettern: „Lorem Ipsum“, umrankt von Moos und Efeu. Die schwere Eichenholztür war mit Fabelwesen geschnitzt, die mich aus uralten Zeiten anzublicken schienen.
Da trat Meister Lorem Ipsum selbst aus dem Hause. Er trug einen weißen Mantel, darüber eine schwere schwarze Kapuze. Mit lateinisch klingenden Worten grüßte er mich: ,,Lorem Ipsum, doller sitzt Arm nur, doller sitzt Amour, Konversation Architektur adapting eilt."
„Gewiss, das bin ich, so ist es“, erwiderte ich. Freilich ergaben die Worte von Meister keinen Sinn. Die Spatzen auf seinem Dach hatten mir das gezwitschert. Er bat mich, einzutreten in seine Stube, denn er wusste, weshalb ich gekommen war. In den Ecken des Raumes flackerte ein Kaminfeuer und ein mächtiges Bücherregal stand dort, gefüllt mit Bänden, die allesamt denselben Namen trugen: „Ad Absurdum“.
Meister Lorem Ipsum goss mir dampfenden Tee in einem alten Becher aus Ton ein. Er bat mich, auf einem alten Holzstuhl Platz zu nehmen. Der Stuhl knarzte, wie die Bäume sich bei Mitternacht im Wind bewegen. Allmählich schlug der Meister ein Buch des Ad Absurdum auf und ließ seinen Blick tief in dessen Seiten versinken. „Nur wer mit dem Herzen sieht und wahrhaft glaubt, kann die Geheimnisse und Schriften des Ad Absurdum entschlüsseln“, sprach er.
Alsbald schloss er es wieder und verharrte in tiefer Stille. Doch obwohl seine Lippen versiegelt blieben, schien er innerlich Monologen zu folgen, deren Worte niemand zu erklären vermochte. Vielleicht sprach er zu sich selbst. Die Quelle des Flusses aber flüsterte wundersame Rätsel, deren Sinn niemand kennen sollte, während das Feuer im Heim leise knisterte.
Langsam atmete Meister Lorem Ipsum tief ein, als würde er die Mystik des Kosmos in sich aufnehmen. Es schien, als wollte er etwas sagen, doch dann verstummte er, faltete seine Hände in einem feierlichen Gebet und hielt sie vor seinen Mund. Mit einem schelmischen Zwinkern wandte er seinen Blick zu mir, nur um ihn dann wieder ernst in die Ferne zu richten.
Zärtlich liebkoste er... Huch, jetzt bin ich in der Zeile verrutscht! „Nun...“, begann Meister Lorem Ipsum allmählich mit einer Stimme zu sprechen, die wie ein Echo aus einer anderen Dimension klang: „Helfen, mein Freund, das kann ich nicht. Denn mich gibt es nur in Büchern. Aber nehmt doch einfach mich, und wählt ein schönes Bild, dann ist der Rest egal. In Eurem Rufen und in Eurer Fantasie bin ich gefangen.“ Ein schweres Seufzen und Schweigen folgten. Ich spürte, wie die Geduld in mir wuchs. Abwarten und Tee trinken, dachte ich, während die Zeit wie ein Fluss an vorbeiströmte.
Zärtlich liebkoste er... Huch, jetzt bin ich in der Zeile verrutscht! „Nun...“, begann Meister Lorem Ipsum allmählich zu sprechen, mit einer Stimme, die wie ein Echo aus einer anderen Dimension klang: „In Eurem Rufen und in Eurer Fantasie bin ich gefangen.“ Ein schweres Seufzen folgte, dann ein Schweigen. Ich spürte, wie Geduld in mir wuchs. Abwarten und Tee trinken, dachte ich, während die Zeit wie ein Fluss an mir vorbeiströmte. Doch dann sprach er wieder: „Helfen, mein Freund, das kann ich nicht. Denn mich gibt es nur in Büchern. Aber nehmt doch einfach mich und wählt ein schönes Bild, dann ist der Rest unwichtig.“ Er zuckte die Schultern, fuhr mit seinen Fingern durch seinen schwarz-weißen Bart, schaute dabei aus dem Fenster und beobachtete, wie einige Blätter im Fluss mitschwammen.
Ich räusperte mich kurz. Nur das Zirpen der Grillen durchbrach die Stille. „Das war mal wieder für die Katz“, murmelte ich.
Plötzlich erhob sich Meister Lorem Ipsum. Er nahm meine Fragmente und warf sie mit einer dramatischen Geste in die Luft. Ein starker Wind wehte auf. Wie vergängliche Blätter im Herbst oder wie Schnee im Winter fielen die Fragmente sanft zu Boden. Ein Ritual, so schien es mir. Daraufhin schloss er seine Augen, als würde er in die Tiefen einer anderen Welt eintauchen. Mit leiser Stimme und ernster Miene sprach er dann: „Wohlan, die Antworten, die Ihr sucht, wohnen nicht in den Worten, sondern in den Geschichten, die Ihr selbst zu erdenken vermögt. Begebt Euch auf die Jagd nach den Schnipseln. Lasst Eure Fantasie frei reisen. Dann werdet Ihr die Abenteuer entdecken, die in den Schnipseln verborgen ruhen.“
Meister Lorem Ipsum überreichte mir eines seiner Bücher des Ad Absurdum. „Bewahrt es in Ehren“, sagte er mahnend und lächelte geheimnisvoll. Ich dankte und lächelte geheimnisvoll zurück. Als ich wieder aufbrach, sprach Meister Lorem Ipsum: „Felis catus saltat, vita brevis est, vita longa est. Aqua pura fluit, aqua non lapis est.“ Es schien mir etwas wie „Die Katze springt, das Leben ist kurz, das Leben ist lang. Reines Wasser fließt, Wasser ist kein Stein“ zu klingen. Vermutlich war es so etwas wie ein Vortrag darüber, was man im Leben alles falsch macht und wie es denn nun richtig ginge. „Führwahr, wahrlich, wohlan“, antwortete ich, denn jetzt erkannte ich die Weisheit des Meisters, die mich erleuchtete. Vielleicht waren es auch nur der Tee und die Kekse, die eine Leuchtstofffarbe enthielten.
Wir benötigen Ihre Zustimmung zum Laden der Übersetzungen
Wir nutzen einen Drittanbieter-Service, um den Inhalt der Website zu übersetzen, der möglicherweise Daten über Ihre Aktivitäten sammelt. Bitte überprüfen Sie die Details in der Datenschutzerklärung und akzeptieren Sie den Dienst, um die Übersetzungen zu sehen.