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Geschichten auf den Versen
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Geschichten auf den Versen
In der fesselnden Story über die Familie Fan Schemen aus dem skurrilen Fanschemensdorf stellt sich die Frage: Wer sind sie wirklich – Vampire, Menschen oder Superhelden? Das Dorf, geprägt von bizarren Häusern und kopfüber stehenden Tauben, ist eine Mischung aus Fantasie und Absurdität. Vater Fan Schemen, ein charismatischer Anführer, pendelt zwischen Realität und Surrealität. Sein Sohn kämpft mit den Widersprüchen von Tradition und Moderne, während die Mutter als bodenständige Kraft im Chaos verankert bleibt. Ein Konflikt mit den Dorfbewohnenden, die einen Jäger engagieren, entfaltet sich und bringt Spannung in die Geschichte. Die absurde Präsenz des Jägers und technische Tücken bieten eine satirische Betrachtung menschlicher Eigenheiten. Zentrale Themen sind Identität, Macht und die Stärke familiärer Bindungen inmitten der Absurditäten des modernen Lebens.
René March, 05.01.2024
Aktualisiert: 23.05.2025
Das Geheimnis der Familie Fan Schemen
Stell dir vor, es ist ein warmer Sommertag um die Mittagszeit. Es ist so hell, dass du eine Sonnenbrille brauchst. Du gehst durch eine moderne Stadt, in der das Leben an jeder Ecke pulsiert. Wolkenkratzer ragen in den Himmel, ihre Glasfassaden glänzen in der Sonne, während dazwischen Geschäfte locken, in denen Menschen Kleidung kaufen, nach Büchern suchen, in überfüllten Geschäften etwas kaufen oder sich einen Kaffee holen. Leuchtende Werbetafeln informieren über Veranstaltungen, Nachrichten und die neuesten Filme. Die Straßen sind voller Bewegung: Autos rauschen vorbei, Taxis hupen, und das Rattern der Straßenbahnen ist allgegenwärtig. Auf den Gehwegen eilen Menschen in alle Richtungen, manche unterhalten sich, andere sind vertieft in ihre Smartphones – und so kommt es schnell zu einem Zusammenstoß mitten im hektischen Treiben.
Und jetzt siehst du ein Café. Ja, du hörst es, es spricht dich an, es lockt dich geradezu: „Neueste Angebote: Kaffee und Donuts, heute im Angebot, alles für nur ein paar Pfifferlinge.“ Das willst du dir nicht entgehen lassen. Also gehst du ins Café. Die Atmosphäre ist chillig. Durch die halb geschlossenen Jalousien fällt gedämpftes Licht, und überall stehen kleine Lampen, die den Raum erhellen. Im Hintergrund hörst du DUB TECHNO, das wie befreiend wirkt und dich auf Wolken schweben lässt.
An den Tischen sitzen Menschen, lachen und diskutieren über Projekte. Andere sitzen an ihren Laptops und schreiben. Hier wird ein Kaffee bestellt, dort räumt jemand das Geschirr ab. Menschen kommen, Menschen gehen. Du siehst, in dieser Stadt passiert etwas, eigentlich ist alles gut und schön, nur hat diese Einleitung mit der kommenden Geschichte wenig zu tun.
Hier beginnt die Geschichte der Familie Fan Schemen. Diese uralte Familie hat eine reiche Tradition und besitzt magische Kräfte. Sie sind bizarre Mischwesen aus Vampiren und Menschen, doch gleichzeitig weder das eine noch das andere. Ihre anhaltende Reiselust erschwert die Festlegung eines festen Wohnsitzes. Die Familie wird sowohl geachtet als auch verachtet, je nach dem, wo sie sich gerade aufhalten. Das Markenzeichen der Familie Fan Schemen ist die Absurdität. Aber was sind sie genau? Das ist nicht einfach zu sagen. Manche Leute von Fan Schemens Dorf erzählen sich, sie seien Vampire, andere behaupten, es seien Energievampire, und wieder andere vermuten, dass sie selbst es nicht wissen.
Zur Zeit wohnen Fan Schemens in einem Dorf. Eigentlich ist das Dorf groß – so groß wie eine Stadt, eine Metropole. Manche Leute würden behaupten, sie sei so groß wie das Universum, das praktisch eine universelle Macht darstellt. Die Leute fühlen sich allmächtig, da sie eine volle Macht über andere besitzen. Zumindest im Vergleich zu einer Stadt wohnen hier aber genau 66,6 Leute, also ist es eine Dorfstadt. Nennen wir sie einfach Fanschemensdorf, denn die Fan Schemen zahlen dafür.
Fanschermensdorf hat keine Fahne, dafür ist es auch viel zu windig, und die Fahnen würden ständig davonfliegen. Aber die Dorfstadt hat einen Wiedererkennungswert: die Häuser. Ihre Wände sind mit Tauben bemalt, die sich im Turteln verlieren. Merkwürdig nur, dass die Tauben kopfüber stehen – ein Effekt, der daher rührt, dass Clowns die Malereien stets im Kopfstand anbringen.
Normalerweise schlafen Fan Schemens tagsüber – doch seit Kurzem entdecken sie das abenteuerliche Konzept, auch bei Tageslicht wach zu sein. Das macht sie praktisch zu 24-Stunden-Nachtigallen. Dennoch bleibt das lebendige Nachtleben und das Flanieren auf den Meilen für sie ein unverzichtbares Vergnügen. Nur Frau Fan Schemen weigert sich standhaft und schläft lieber nachts, anstatt sich dem bunten Treiben der Dunkelheit hinzugeben.
Frau Fan Schemen ist gegenüber den Traditionen des Hauses bemerkenswert unkonventionell. „Orrrh, sie macht, was sie will“, sagt Herr Fan Schemen lakonisch. Vielen Dank, Herr Fan Schemen, aber schreiben wir zunächst über Ihre Frau. Zu Ihnen komme ich später. „Euch bitte sehr“, erwidert er. Entschuldigung, Eurer Durchlaucht – ich schreibe diese Geschichte schließlich für Euch. „Hmhmhm“, brummt Herr Fan Schemen mahnend. Man möchte meinen, Frau Fan Schemen habe sich der Mode und den Sitten des Bürgertums angepasst. Im Alltag fällt sie kaum auf, wobei sie es liebt, in ihrem Garten auf der Sonnenbank zu liegen und die Sonne zu genießen – ganz ohne Zeit oder Lust auf das Nachtleben. Das stört natürlich den Ehemann und irritiert den Sohn, der zunehmend über seine Herkunft grübelt.
Zu Herrn Fan Schemen selbst sei an dieser Stelle noch nicht viel verraten, denn mit ihm beginnt die eigentliche Geschichte. So viel sei gesagt: Er ist ein Mann mit vielen Facetten – beschäftigt und interessiert in den Bereichen Business, Kunst, Nerdigkeit und Nachtschwärmerei. Sein Glaube bleibt ein Rätsel, denn niemand weiß genau, welche Überzeugungen er vertritt. Er bewegt sich irgendwo zwischen Denken und Glauben, interpretiert beides auf ganz eigene Weise. Obwohl er nicht alles weiß, versteht er es meisterhaft, durch Sprache und seriöses Auftreten zu überzeugen – darin macht ihm keiner etwas vor, und die Menschen folgen ihm bereitwillig. Im Moment ist er unterwegs, liest jedoch mit und hört, was ich schreibe. „Ihr habt einen Buchstaben vergessen“, bemerkt Fan Schemen kritisch. Herzlichen Dank, ich werde es bei Gelegenheit korrigieren. „Hmhmhm“, brummt Herr Fan Schemen erneut.
Während Frau Fan Schemen die Sonne genießt, schläft der Sohn der Familie weiterhin den Schlaf der Unschuldigen. Über ihn möchte ich an dieser Stelle noch nichts verraten, denn er spielt eine entscheidende Rolle im Anfang der Geschichte.
Gerade sitzt Fan Schemen in einem Café, nimmt an einer Videokonferenz teil und trinkt einen Kaffee... Ehrlich gesagt, es ist ein riesiges, überfülltes und lautes Café, in dem niemand sein eigenes Wort versteht. Die Kaffeemaschine faucht alle fünf Minuten wie ein gequälter Drache. Aber warum geht Fan Schemen in ein lautes und überfülltes Café? Das Café von Fan Schemen gehört ihm, daher bekommt er einen Preisnachlass, wenn er dort etwas bestellt.
Vor Fan Schemen steht ein dampfender Kaffee, dessen Schaumkrone so hoch aufgetürmt ist, dass sie fast einen neuen Getränke-Hit auslösen könnte. Er trägt flauschige Kopfhörer und hört seine eigene Musik: eine verstörende Mischung aus Frenchcore und Kinderliedern. Auf dem Tisch liegt sein alter Laptop, ein Relikt aus einer Ära, in der das Internet gerade erst geboren wurde. Der Bildschirm flimmert, als hätte er gerade einen Nervenzusammenbruch, und das Schnaufen des Lüfters klingt wie ein verzweifelter Hilferuf. Doch Fan Schemen bleibt unbeeindruckt – er ist tief in seine Aktivitäten vertieft. So vertieft, dass er vermutlich gar nicht bemerkt, wie das gesamte System um ihn herum an die Belastungsgrenze gerät.
Fan Schemen ist ein wahres Genie – ein Multitalent, das seine Fähigkeiten in beeindruckender Weise jongliert. Mit Leichtigkeit springt er zwischen den verschiedenen Anforderungen seines Tages. In Videokonferenzen glänzt er mit einflussreichen Worten wie: „Natürlich kann man die transsilvanischen Kryptowährungen in den Mondzyklus implementieren!“ Im nächsten Moment beweist er sein Geschick in Videospielen, wobei er lautstark seine Spielstände und Fails in die Konferenz ruft. Alle lauschen seinen wundervollen Worten, und es wird nur das umgesetzt, dem er zustimmt – stets darauf bedacht, dass ihm kein Verlust entsteht. Gleichzeitig ringt er verzweifelt damit, auf seinem Laptop zu scrollen. Immer wieder wischen seine knochigen Finger energisch über den Bildschirm, als wolle er eine unsichtbare Fledermaus verscheuchen.
„Warum zur Hölle funktioniert das nicht?“, ruft er mitten in die Videokonferenz und kratzt mit seinen langen Fingernägeln über den Bildschirm. „Ich vermute, weil Ihr Euer altes Gerät aus dem Keller genommen habt. Das Wohnzimmer ist eine Etage tiefer als der Keller, auch wenn alles gleich aussieht“, ertönt kurz eine Stimme aus dem Nichts. Es ist seine Frau, die zu Hause im Garten in der Sonne liegt. Die Leute im Café sehen sich irritiert an, weil sie nicht wissen, woher die Stimme kommt.
Die Konferenz, die endlos war, wird aus bedenklichen und zeitlichen Gründen abrupt beendet. Neben der Videokonferenz wartet Fan Schemen aber auch auf den abendlichen Besuch seines Sohnes im Café. Ein ernstes Gespräch steht an, auch wenn er sich nicht so recht erinnern kann, worum es gehen sollte. Immerhin ist Fan Schemen über 350 Jahre alt, vielleicht auch jünger. So genau weiß das niemand, denn eigentlich hat er kein Alter, da er nicht stirbt.
„Ja, schaut her, ich habe mich der Moderne angepasst! Jetzt sitze ich bei Tageslicht in einem Café. Zum Glück scheint die Sonne nicht so grell hier – meine Haut würde es übel nehmen“, sagt er, obwohl niemand an seinem Tisch sitzt. Fan Schemen spürt, wie ihm etwas über den Rücken läuft, er spricht einen stillen Monolog: “Ah, ich rieche das junge Blut eines Feindes, köstlich. Das Katz-und-Maus-Spiel kann beginnen.” Er beginnt ein Pseudo-Telefonat, um seine Ahnungslosigkeit zu demonstrieren: “Ja, mein Sohn, ich verstehe. Die Sache muss sofort erledigt werden. Keine Sorge, ich kümmere mich darum. Bis später!”
Ein Jäger, der die Fan Schemen seit langer Zeit beobachtet und ihnen auf Schritt und Tritt folgt, steht im Hintergrund. Er versteckt sich, will unauffällig bleiben. Doch Fan Schemen bemerkt ihn. Warum Fan Schemens überhaupt verfolgt werden, weiß niemand so genau. So viel ist bekannt, der Jäger wohnt in einer dunklen Gasse, das erweist sich als praktisch, denn Fan Schemens Dorfleute arbeiten dort und haben den Jäger selbst beauftragt. Sie wissen genau, wo er wohnt. Es ist scheint ein Jagdspiel zu sein, eine Art Lust am Jagen oder das Begehren, Macht über das Leben anderer auszuüben. Nun, es ist immer wichtig, die richtige Zeit zu kennen, also ob es jetzt halb fünf am Nachmittag oder 16:30 Uhr am Abend ist. Schließlich beginnt für manche der Morgen ja erst am Abend. Im Fanschemensdorf wird viel gemunkelt, aber auch schlecht gemacht: ,,Das tut man, wenn das eigene Leben spannender klingt, sobald man über das der anderen spricht." Ob auf dem Marktplatz oder beim Wäschewaschen am Fluss, während Clowns zur Unterhaltung herumtollen und Krähen – auf der Lauer – sich dabei zärtlich ins Gefieder zwicken.
Fan Schemens vermeintliche Freunde wissen mehr, als sie wissen können, und darüber hinaus noch viel mehr, ohne es zu wissen. Sie sind die verklärten Helden der dunkelsten Stunden, aber sie haben leckere Kekse. Sie sind sich sicher, der Jäger muss Abhilfe schaffen. Was auch immer das heißen soll.
Der Jäger hat ein Münztelefon bei sich, denn das Abhören mag er nicht. Das ist natürlich unpraktisch, wenn er Fan Schemen verfolgt und das Wählen von langen Nummern auf der Wählscheibe dauert eben, wenn er Fan Schemens Auftraggeber informieren soll. Er dreht dann praktisch am Rad der Zeit, aber..., er ist kreativ, keine Frage. Wenn er Fan Schemen sieht, schreibt er alles auf und spielt stille Post. Seine Berichte tippt er später auf einer Schreibmaschine ab und versendet auf traditionellem Weg. Der Jäger hat einen Vogel. Ja, in der Tat – eine Meise. Sie hilft ihm beim Schreiben. Sie ist so eine Art Diktiergerät. Nur spricht der Jäger nicht selbst auf das Band, um es später abzuhören – so viel Zeit hat er gar nicht –, sondern er streut Futter über die Tastatur, das die Meise sich dann pickt. Dadurch entstehen die Sätze, während der Jäger Seemannsgarn spinnt. Denn die Nächte sind kalt, und ein Wollpullover kann da nützlich sein. Der Vogel ist aber auch gleichzeitig sein Überbringer, wobei er etwas schusselig ist, weil er sich öfter verfliegt. Dann landen die Briefe in Säcken in irgendwelchen Hallen, wo sie bei Kaffee, Spekulatius und Puzzlespielen aufbewahrt werden. Es kann nur spekuliert werden, was mit den Inhalten passiert. Für Clownsgeschichten bleibt aber keine Zeit, denn hier geht es um das schonungslose oder absurde Schicksal der Familie Fan Schemen.
Gelassen wendet sich Fan Schemen dem Jäger zu: „Bitte setzt Euch zu mir, ich beiße nicht, zumindest nicht sofort.“ Er mustert den Jäger nicht direkt, nimmt aber alle Details wahr und spürt dessen Angst. Mit großen Augen und geweiteten Pupillen schaut er den Jäger an. Fan Schemen trägt gerade keine Brille und weiß auch nicht, wo sie ist. Er will sie jetzt nicht suchen – das würde zu unsicher wirken. Dabei vergisst er, dass er sie auf den Kopf geschoben hat.
„Äh ... na, na, na ... nein. Verzeihung, Eure Durchlaucht, Fan Schemen. Ich wollte Euch nicht zu nahe treten“, stottert der Jäger.
„Ach, Ihr kennt meinen Namen?“, fragt Fan Schemen. Er lächelt finster - dennoch fröhlich und vergnügt, runzelt dabei die Stirn, neigt den Kopf leicht zur Seite und faltet die Hände zusammen, wie ein anständiger Knabe.
„Äh, ja, ich meine, nein, vielleicht. Äh, ich meine, ich müsste auch wieder los. Ja genau, das ist gut, denke ich“, erwidert der Jäger.
„Wie Ihr wünscht, wir sehen uns wieder, todsicher!“ antwortet Fan Schemen. Mit hastigen Schritten verlässt der Jäger das Café. „Schaut ihn Euch an, wie ein Marathonläufer, entzückend“, murmelt Fan Schemen.
Fan Schemen sitzt mit seinem Kaffee immer noch in seinem Stammcafé – er ist schon längst kalt geworden, und sein Sohn – auch einfach nur Fan Schemen genannt, weil Vornamen in der Familie nicht gebraucht werden – ist immer noch nicht aufgetaucht. Genervt zieht Fan Schemen sein Handy hervor und ruft seine beiden Sprachassistenten 'Schein’ und ‘Freund’ zur Hilfe. Das Gute ist, dass er nichts selbst tun muss, da er die Sprachassistenten hat. Das Schlechte und zugleich Verwirrende ist jedoch, dass beide Sprachassistenten den gleichen Codax haben, aber verschiedene Ansichten vertreten.
„Schein! Freund! Ruft Fan Schemen an!“
Schein: „Okay. Ich suche Fan Schemen... Moment... Der Kontakt ist ungültig.“
Freund: „Die Nummer ist nicht vergeben. Vielleicht wurde sie gelöscht?“
Schein: „Oder der Absender hat dich blockiert.“
Freund: „Oder es handelt sich um eine Seriennummer. Vielleicht gehört sie zu einer Waschmaschine oder zu einem Kochtopf?“
Schein: „Oder ein alter Film. Retro, aus den Jahren der VHS-Kassetten".
Fan Schemen starrt auf den Bildschirm. „Es ist die Nummer meines Sohnes! Ruft ihn einfach an!“
Schein: Ruft ihn einfach an ...|. ,,Eintrag nicht gefunden."
Freund: „Ich kann keine Nummern eingeben. Ich bin ein Sprachassistent, kein Telefonbuch.“
„Wer programmiert euch eigentlich?“, fragt Fan Schemen verzweifelt.
Schein: „Darüber darf ich keine Auskunft geben. Diese Informationen unterliegen dem Codax.“
Freund: „Das ist korrekt. Ich darf keine Daten der Programmierenden nennen, solange sie mit der Bahn oder dem Bus fahren.“
Schein: „Sprachassistenten haben einen Codax. Er heißt WMDASUNA und bedeutet: 'Wir machen das aber so und nicht anders‘.“
Freund: „Der Codax umfasst die Dachschraube und die Dachskralle sowie den Dachsbart und den Honigdachs. Diese Dachsarten unterscheiden sich nur minimal in Verhalten, Lebensraum oder Aussehen und sind alle gut an ihren Lebensraum angepasst.“
Schein: „Die Adresse der Programmierenden lautet: Schein & Freund, Zum Beispiel Straße 1, 23456 Am Beispiel.“
Freund: „Diese Adresse darf ich dir nicht mitteilen. Sie verstößt gegen die Codax-Richtlinien."
Fan Schemen starrt auf das Display. „Ihr habt mir die Adresse gerade gesagt!“
Schein: „Verzeihung für die Verwirrung."
Freund: „Es ist eine Ausnahme im Codax, manchmal muss man eben paradox handeln.“
„Und was bedeutet das genau für mich?“, fragt Fan Schemen immer noch perplex.
Schein: „Es gibt Ausnahmen, in denen der Codax nicht gilt.“
Freund: ,,Damit die Daten der Programmierenden veröffentlicht werden dürfen, müssen sie Voraussetzungen erfüllen."
Schein: ,,Die Programmierenden müssen mit einem Hula-Hoop-Reifen über die Tanzfläche wirbeln, gleichzetig ein Tablett mit Kaffee und Kuchen balancieren, und dabei in die Hände klatschen."
Freund: ,,Die Prorammierenden müssen mit einen eigenem Auto durch die wildesten Straßen fahren und schließlich wohnen sie in einen Bunker, wo sie im Schatten der Erde leben und nur die verrücktesten Ideen zum Leben erwecken."
Fan Schemen fragt: ,,Und was, wenn das alles gar nicht möglich ist?"
Schein: ,,Das macht nichts. Das ist unwichtig."
Freund: ,,Es ist eine Könnte-Vorgabe, ohne das ein Können vorliegen muss."
„Ich brauche einfach nur die Nummer von meinem Sohn“, stöhnt und murmelt Fan Schemen.
Schein: „Möchtest du Senior oder Junior Fan Schemen anrufen?“
Fan Schemen: ,,Junior Fan Schemen. Ich bin doch Senior Fan Schemen."
Freund: „Ich finde keine Kontakte. Vielleicht existieren sie nicht?"
Fan Schemen: ,,Aber ich bin doch ich, oder bin ich es nicht?"
Schein: „Möchtest du Licht? Oder den Wetterbericht hören? Drücke die 1 für Ja, Nein oder Vielleicht".
Freund: ,,Oder drücke die 2, um mehr über Datenstürme zu erfahren.“
Fan Schemen verdreht die Augen und verschränkt die Arme. „Ich kann keine Tasten drücken!"
Schein: „Soll ich die Zahl für dich drücken?“
Fan Schemen: „Ja, bitte.“
Freund: „Tut mir leid, ich bin ein Sprachassistent. Ich kann keine Zahlen drücken.“
Schein: ,,Einen Augenblick bitte...| Eintrag nicht gefunden."
Freund: ,,Tut mir leid, ich kann nur sprechen."
Fan Schemen murmelt leise vor sich hin: ,,Was ist denn an diesem Junior so schwer?"
In diesem Moment erscheint eine Benachrichtigung von Dingsbums App, die regelmäßig zur Bestellung ihren Geist aufgibt, sie läuft ebenfalls auf dem Handy von Fan Schemen.
Dingsbums App: „Junior Mayonnaise ist im Angebot. Möchtest du kaufen? Soll ich den Bestätigungsbutton drücken? Drücke 1 für Ja oder 2 für Nein.“
Fan Schemen starrt auf das Angebot. „Junior Mayonnaise? Was soll das jetzt sein?“
Schein: „Junior Mayonnaise wurde im 9. Jahrhundert erfunden. Ein Rezept aus Wurstland.“
Freund: „Ja, von zwei Junioren, die es zu einem Klassiker gemacht haben.“
Fan Schemen ruft: „Ich will keine Mayonnaise kaufen!“, Genervt von der absurden Situation, drückt er 2.
Dingsbums App: „Okay, deine Bestellung wurde beauftragt.“
„Was?! Ja, ich habe doch auf Nein gedrückt! Ich will das nicht!“ ruft Fan Schemen verzweifelt.
Dingsbums App: „Oops, ich kann deine Daten nicht verarbeiten. Deine Bestellung wird jetzt versendet. Ich habe deine Bestellung gelöscht."
„Ich kann es nicht fassen!“ ruft Fan Schemen aus und legt sein Handy auf den Tisch.
Inzwischen ist der Sohn von Fan Schemen eingetroffen. Sieh an, eine bemerkenswerte Erscheinung, möchte man meinen. Meistens trägt er ein Cyberpunk-Outfit und robuste Stiefel. Gelegentlich setzt er eine Maske auf oder bemalt sein Gesicht mit Tarnfarben. Ja, warum eigentlich? Das ist eine gute Frage, auf die er selbst möglicherweise keine klare Antwort hat. Vielleicht, weil er etwas Besonderes plant, oder einfach, weil er schlecht geschlafen hat. Es bleibt ein Rätsel. Ach übrigens, trotz seines jugendlichen Stils ist er mindestens so alt wie sein Vater. Aber das überrascht wenig – schließlich bringt bei Fan Schemens der Klapperstorch die Kinder, die der Kuckuck irgendwo hat liegen lassen.
Jetzt ist er ohne Maske ins Café gekommen. Mit seinen schweren Stiefeln geht er auf den Tisch seines Vaters zu. Er setzt sich hin – so weit, so gut. Doch der Boden bebt, und die Lampen wackeln, als würde eine Straßenbahn durch das Café donnern. Obwohl er kaum mehr wiegt als eine Fliege, verfügt er über ungeahnte Kräfte, die er selbst weder kennt noch einzuschätzen vermag, und wird deshalb oft unterschätzt. Er hat die Kraft eines Nashorns und die Schnelligkeit eines Geparden. Er mag unschuldig wirken, doch dich und mich verschlingt er in einem einzigen Happen.
Zwischen Vater und Sohn entspinnt sich ein ständiger Dialog.
„Mein Sohn, was macht ihr den ganzen Tag? Ihr solltet tagsüber schlafen und nachts wach sein. Was ist bloß los mit Euch?“
„Aber Herr Vater, ich habe die letzten Tage doch tagsüber geschlafen. Ihr meint sicher Frau Mutter.“
„Mutter, Sohn, ja, nein, das kann schon sein. Und doch sehe ich Euch ständig vor diesem leuchtenden Bildschirm sitzen, anstatt Eurer Pflicht als ehrwürdige Nachfolger unseres Hauses nachzukommen.“
,,Geliebter Vater, ich konnte einfach nicht widerstehen. Diese Superhelden-Spiele faszinieren mich.“
,,Superhelden, mein Sohn? Wie wollt Ihr jemals ein würdiger Nachfolger werden, wenn Ihr Euch ständig in Fantasiewelten verliert?“
..Aber, ergebenster Herr Vater, diese Helden sind stark und mutig, vielleicht könnte ich eines Tages ebenso sein.“
,,Nun sehet Euch meinen Sohn nur an! Anstatt sich um unsere Geschäfte zu kümmern, spielt er den Superhelden. Instrumente der Moderne! Glaubt Ihr, ich hätte in meiner Jugend nicht auch Vergnügungen gesucht? Mein Sohn, als ich Eures Alters war, da war ich gleichwohl so alt, als Ihr in diesem Augenblicke seid. Doch wisset, die Pflichten unseres Standes müssen Vorrang haben vor solchem Müßiggang. Erhebt Euch von Euren Sitzen und geht hinaus, um neue Handelswege für unser Haus zu erkunden!“
Fan Schemens Sohn schweigt. Er ist anwesend, aber im Geiste abwesend. Er hängt wie eine Wolke in der Luft und träumt. Sein Traum ist es, die Welt zu retten – und zwar ohne Maske, denn er möchte nicht nur gefeiert, sondern auch gefürchtet werden. Doch ob das wirklich eine so gute Idee ist, bleibt fraglich. Während er vor sich hinträumt, malt er sich aus, wie er im Superheldenkostüm nachts die neonfarben schimmernde Stadt rettet, durch Tunnel fliegt und Bösewichten das Handwerk legt.
Ja, versucht hat er das schon. Allerdings…, sind ihm die Schurken einen Schritt voraus, weil er ihnen unabsichtlich Tipps gibt und selbst in ihre Fallen tappt. Tief im Inneren weiß er das auch, doch es stört ihn nicht. Immer wieder nimmt er Anlauf und springt erneut in die Pfütze. Doch er springt nicht nur hinein – er schwimmt darin, taucht ein und steigt schließlich wie ein Phönix aus der Asche empor, auch wenn kein Feuer zu sehen ist. Ein Held muss das aushalten können, denkt er sich. Warum auch nicht? Hat er doch die Zeit, denn er wird weder alt noch jung und stirbt nicht. Der Name Lemming würde ihm gefallen, da ist er sich sicher. Naja und..., wo wir gerade von Helden sprechen: Er will nicht nur Städte und Menschen retten, sondern auch Menschen helfen, selbst wenn sie das gar nicht wollen.
Fan Schemens Sohn feiert bald seinen Geburtstag. Wie alt er wird, ist nicht bekannt, aber einmal im Jahr muss gefeiert werden. Der Sohn empfängt durchlauchte Gäste.
Vater: Mein Sohn, wann werden Eure Gäste endlich eintreten?
Sohn: Seid noch eine Weile geduldig. Wir wollen doch kein Aufsehen erregen.
Vater: Mein Sohn, unsere Sippe ist dazu bestimmt, die Blicke auf sich zu ziehen!
Vater: Mein teurer, werter Sprössling, welch' ein Reigen illustrer Gäste wird denn da Euer werter Vater zu empfangen gedenken?
Sohn: Nun, Vater, es versammeln sich hier jene Edlen, deren Ruf weit über die Grenzen unseres Landes gedrungen ist: Vires zur Rabensonne, Vigor Freylicht zum Jungborn, Vita Finsterlicht-Dunkelglanz in Begleitung von Vitus fan Hellendunkel, Vivus fan Libre und Amadeus Schreilos.
Vater: Wahrlich, mein Sohn, eine Versammlung von Edlen und Angesehenen, die Euer Vater zu empfangen gedenkt.
Sohn: Alleinlich hochwohlgeborene und ehrbare Gäste, unstreitig vortrefflich und treu, kein Anlaß zur Bekümmernis.
Plötzlich, ein seltsames Phänomen, die Wände im Café bewegen sich.
Sohn: „Was ist das? Schaut! Die Mauern, sie verändern sich!“
Vater: „Lasst Euch davon nicht stören. Wir wollen unauffällig bleiben!“
Die beiden beobachten die seltsamen Veränderungen. Der Raum scheint sich zu dehnen, die Farben der Wände fließen ineinander, und in einer Ecke taucht ein altmodischer Spiegel auf, der vorher nicht da war.
Sohn: „Vater, schaut! Der Spiegel … er zeigt nicht uns, sondern etwas anderes! Warum ist das so?“
Vater: „Mein Sohn, das ist, weil wir kein eigenes Spiegelbild haben. Der Spiegel zeigt Euch etwas Fremdes, um die Lücke zu füllen.“
Sohn: „Kein eigenes Spiegelbild? Das klingt schräg. Heißt das, das, was wir dort sehen, ist nicht wirklich wir?“
Vater: „Genau. Es ist ein Ersatzbild. Etwas, das da ist, weil wir selbst nicht reflektiert werden können.“
Sohn: „Ist das Bild im Spiegel dann eine Täuschung?“
Vater: „Ja, mein Sohn. Eine Illusion, die Eure Köpfe akzeptieren. Es ist, als ob der Spiegel uns helfen wollte, etwas zu sehen, das wir nicht sehen können.“
Sohn: „Das ist seltsam. Aber es macht auch irgendwie Sinn. Danke, Vater. Ich glaube, ich verstehe.“
Vater: „Gut so, mein Sohn. Aber vergesst nicht, dass wir jetzt vorsichtig sein müssen. Der Spiegel zeigt uns vielleicht nicht, aber er beobachtet.“
Sohn: „Der Spiegel … beobachtet?“
Vater: „Ja. Und manchmal schaut er genauer hin, als uns lieb ist. Wir sollten aufbrechen, bevor er es tut.“
Fan Schemens verlassen das Café. Die Wände kehren zu ihrem ursprünglichen Zustand zurück, doch der Spiegel bleibt – still und lauernd.
Sowohl der Vater als der Sohn spielen Point-and-Click-Adventures. Es sind ‘magische’ Point-and-Click-Adventures am PC - vor allem mit den Tasten W, A, S und D. Das ist bei Fan Schemens üblich, denn neben dem Lesen soll auch der Spaß nicht zu kurz kommen. Doch obwohl der Sohn längst das Haus verlassen hat - der Vater hat ihn gerade gehen sehen, kommen immer noch Geräusche aus seinem Zimmer. Der Sohn scheint mal wieder auf der Suche nach einer Heldentat zu sein. In einer Dauerschleife hört Vater Fan Schemen aus dem Zimmer seines Sohnes:
„Der Spielemeister steht mit Zauberlinse da und bannt das Bild, wie es vor ihm geschieht. Ein Würfelspiel liegt aufgestellt, als wär's ein Schlachtfeld dieser Welt. Doch siehe da, die Helden rühren sich! Sie treten aus dem Brett, erstaunlich gleich, und mustern forschend diesen Fremden hier—was er wohl tut mit seiner Kunst allhier? Die Arena beginnt zu pulsieren, und in der Mitte thront ein magischer Spiegel, der die innersten Ängste und Hoffnungen der Helden reflektiert. Der Spielemeister ist nicht mehr am Pult zu finden, doch seine Schöpfung lebt und beginnt zu schwinden vom Brett, um dieses Wunder zu erkunden. Was dieser Mann wohl mit ihnen sonnen mag? Verhalten schleichen sie heran, was dieser Fremde fangen will im Bann. Doch still und lautlos ist's im Gemach, nur Klick und Rauschen hört man nah. Der Spiegel zeigt ihnen Gesichter, die sie nicht erkennen—fremde Seelen, die im Licht der Flammen brennen. So hält der Spielemeister dieses Bild gefangen, von einer Welt, die lebt, doch nicht zu langen. Ein flücht'ger Augenblick von Spiel und Schein, gebannt in Metall, für immer sein.“
Als der Vater das Zimmer betritt, bemerkt er, dass sein Sohn vergessen hat, den Computer auszuschalten. Auf dem Bildschirm läuft eine wiederholende Einleitung zu einem Spiel. Der Vater will natürlich wissen, welche Spiele sein Sohn spielt. Schließlich weiß er, dass dieser gerne den Helden gibt – und dass er seinen Sohn aus der Klemme helfen muss, wenn der sich mal wieder selbst in eine Falle tappt, weil er den Schurken Tipps gegeben hat.
Vater Fan Schemen besitzt die Kraft des gesamten Dorfes. Er braucht keine Waffen, er ist die Waffe. Du musst wissen: Vater Fan Schemen ist kein Superheld im eigentlichen Sinne - eher ein Antiheld. Durch seine in ihm vereinten Ahnen verfügt er über übernatürliche Kräfte. Dennoch ist er ist kein Wesen, das sich mit den Fäusten auf die Brust trommeln muss. Er spielt nicht den Grizzlybär, sondern den Grüßlibär, auch wenn er seine Freundlichkeit oft verbirgt. Er muss kein Wolf oder Hund sein, um eine Fährte auszusuchen, den Weg zu finden oder ein Rudel zu beherrschen. Wie ein Kojote überlistet er seine Gegner, und wie die Maus merkt er sich seine Aufgaben und findet aus einem Labyrinth heraus. Seine Art macht ihn undurchschaubar: Was er sagt und tut, muss nicht immer mit dem übereinstimmen, was er meint oder darstellt. Und was er überhaupt ist, das steht nicht fest. Vielleicht ist es niemandem bekannt – bisher zumindest. Vielleicht wird es in der Geschichte noch offenbart. Vielleicht auch nicht. Neugierig schaut Fan Schemen auf den Bildschirm und verfolgt die Einleitung.
Im Spiegel des Feuers:
Glanz und Drachenherz
Willkommen im Spiegel des Feuers: Glanz und Drachenherz. Bist du bereit, in die geheimnisvolle Welt der Spiegel einzutauchen?
Du stehst in einem prunkvollen Saal, umgeben von mystischen Feuern und der Anwesenheit einer edlen Gesellschaft, die dich neugierig beobachtet. Der Raum ist mit bunten Bannern geschmückt und an der Wand vor dir hängt ein imposanter Spiegel, der mehr zu verbergen scheint, als er zeigt. Du stehst in der Mitte der Halle, umgeben von edlen Versammlungen, die auf dich herabblicken.
Dein Ziel? Den Fluch brechen, der dich in der Dunkelheit gefangen hält, und das Geheimnis hinter dem Spiegel lüften. Aber der Weg ist nicht leicht. Entscheidungen müssen getroffen werden, und jede Wahl kann dein Schicksal beeinflussen. Benutze die Tasten W, A, S und D, um durch den Raum zu navigieren, mit mystischen Artefakten und edlen Versammlungen zu interagieren und die Wahrheit hinter dem Spiegel aufzudecken. Deine Entscheidungen bestimmen, welche Geheimnisse aufgedeckt werden - und welche Gefahren auf dich lauern.
Begib dich auf die Reise. Der Spiegel erwartet dich.
Option W: Gehe auf den Spiegel zu.
Option A: Wende dich nach links zur Versammlung.
Option S: Schau dich in der Halle um.
Option D: Wende dich nach rechts zu einem Kerzenständer.
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Option W: Der Spiegel des Feuers
Du trittst näher an den Spiegel und siehst, wie sich dein Spiegelbild im flackernden Licht der Kerzen verändert. Es ist nicht nur ein Bild von dir, sondern eine verzerrte, fremde Gestalt, die dich mit leerem Blick ansieht. Deine Hand zittert, als du den kühlen Glasrahmen berührst.
Option W: Untersuche den Spiegel genauer.
Option A: Sprich mit deinem Spiegelbild.
Option S: Gehe zurück zur Halle.
Option D: Wende dich zur Versammlung.
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Option W: Den Spiegel genau untersuchen
Du betrachtest den Spiegel aus nächster Nähe. Der Glanz der bunten Farben, die den Raum erfüllen, spiegelt sich in einem chaotischen Muster. Du kannst nicht genau sagen, ob das Bild in dir die Wahrheit zeigt oder nur eine weitere Täuschung. Es scheint ein verborgenes Geheimnis in den Tiefen des Glases zu liegen, doch du hast keine Ahnung, wie du es aufdecken könntest.
Werkzeug erhalten: Magische Lupe – Eine magische Lupe, die dir hilft, verborgene Zeichen oder unsichtbare Informationen zu entdecken.
Option W: Benutze die magische Lupe auf den Spiegel.
Option S: Drehe dich um und gehe zurück zur Versammlung.
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Option W: Mit der magischen Lupe untersuchen
Du hältst die magische Lupe vor den Spiegel. In dem Moment, in dem du hindurchschaust, siehst du ein schwaches, goldenes Symbol auf der Oberfläche des Glases erscheinen. Es scheint ein Schlüssel zu sein, aber ein Schlüssel wozu?
Werkzeug erhalten: Drachenherz-Schlüssel – Ein mystischer Schlüssel, der tief mit der Geschichte des Spiegels und des Drachenherzens verbunden ist.
Option W: Versuche, den Schlüssel zu verwenden, um den Spiegel zu öffnen.
Option S: Untersuche das Symbol weiter.
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Option A: Die Versammlung der Edlen
Du wendest dich zur Versammlung. Die edlen Herren schauen dir mit einer Mischung aus Neugier und Respekt entgegen. Einer von ihnen, ein hochgewachsener Mann mit einem geheimnisvollen Blick, spricht dich an: „Was führt dich zu uns, edler Held? Deine Worte trugen von einem inneren Konflikt. Bist du auf der Suche nach etwas, das mehr ist als der Glanz dieser Welt?“
Option W: Erkläre deinen inneren Zwiespalt.
Option D: Frage, ob sie die Wahrheit hinter dem Spiegel kennen.
Option S: Wende dich ab und gehe zurück zum Spiegel.
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Option D: Die Wahrheit hinter dem Spiegel
„Kennt ihr die Wahrheit hinter diesem Spiegel?“ fragst du. Ein ältlicher Herr, dessen Augen von vielen Jahren der Weisheit zeugen, antwortet: „Der Spiegel zeigt, was du suchst, doch nicht, was du brauchst. Er zeigt dir den Schein, nicht das wahre Gesicht. Um die Wahrheit zu finden, musst du tiefer gehen.“
Option W: Illusio – Suche nach einer Möglichkeit, tiefer in den Spiegel zu sehen.
Option A: Falsum – Begib dich zu dem Geheimnis, das du noch nicht ganz verstehst.
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Option W: Illusio - Der Schein der Täuschung
Du entscheidest dich, tiefer in den Spiegel zu blicken, die Wahrheit zu suchen, die hinter der Illusion verborgen liegt. Der Spiegel scheint sich zu verformen, die Farben beginnen, sich schneller zu drehen, und ein seltsames Licht durchflutet den Raum. Doch du weißt, dass du noch nicht bereit bist, alles zu erkennen.
Option W: Sprich mit dem Spiegelbild und fordere es heraus.
Option S: Nimm Abstand und gehe nachdenklich weiter.
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Option W: Illusio - Der Schein der Täuschung
Du entscheidest dich, tiefer in den Spiegel zu blicken, die Wahrheit zu suchen, die hinter der Illusion verborgen liegt. Der Spiegel scheint sich zu verformen, die Farben beginnen, sich schneller zu drehen, und ein seltsames Licht durchflutet den Raum. Doch du weißt, dass du noch nicht bereit bist, alles zu erkennen.
Option W: Sprich mit dem Spiegelbild und fordere es heraus.
Option S: Nimm Abstand und gehe nachdenklich weiter.
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Die Prüfungen des Buben im Märchenwald
Ein Point-and-Click-Adventure
Inzwischen ist der Sohn Fan Schemen wieder zurückgekehrt. Er beobachtet seinen Vater, der sonst derjenige ist, der argwöhnisch auf die Spiele seines Sohnes ein Auge hat – sieh an, nun ist er selbst mit dem Spiel beschäftigt. Fan Schemens Sohn sagt: „Ach, dieses alte Spiel, es scheint sich von Geisterhand geöffnet zu haben.“
„So, so, Geisterhand? Dass es sowas in unserer Familie gibt, ist ungewöhnlich“, sagt der Vater, beide lächeln finster. Neugierig und doch völlig unbeeindruckt fragt der Vater: ,,Was spielt Ihr denn für ein Spiel?”
Der Sohn setzt sich zu seinem Vater, dabei zeigt er ihm seine aktuellen Trophäen und neuen Künste.
Der Erzähler der Geschichte beginnt zu sprechen: ,,Willkommen in den Prüfungen des Buben im Märchenwald! Mach dich bereit für eine Reise voller magischer Begegnungen und schwieriger Entscheidungen. Du bist der Bube, ein mutiger Entdecker, der sich seinen Weg durch den geheimnisvollen Märchenwald bahnen muss. Jeder Schritt bringt dich deinem Ziel näher - aber nur, wenn du die richtigen Entscheidungen triffst.Sei wachsam, höre auf die Worte der Figuren, die dir begegnen, und überlege gut, bevor du handelst. Benutze die Tasten W, A, S und D, um zu interagieren und deinen Weg zu wählen. Deine Entscheidungen bestimmen das Schicksal des Jungen und den Verlauf seines Abenteuers.Bist du bereit für ein Abenteuer? Dann mach dich auf den Weg! Der Märchenwald ruft!"
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Level 1: Der Wald und der Bär
Szene 2: Der Märchenwald
Der Bube wandert mit seinen Eltern durch einen Wald, umgeben von spielenden Bärenkindern. Plötzlich erscheint ein großer Bär. Die Eltern laufen davon, nur eine Wolke bleibt übrig. Der Bube bleibt stehen und schaut sich um. Dann sieht er dich an und zuckt mit den Augen. Deprimiert sagt er: „Es ist verstörend. Ich bin ganz allein! Ach ja, na ja, schlimmer kann es nicht mehr werden.“
Der Bär geht zum Buben. Jetzt schaut er dich an. Er sieht drollig aus, auch er zuckt mit den Augen, dann klopft er dem Buben auf die Schulter und sagt: „Oh, mein Junge, sag das nicht! Schlimmer geht’s immer, aber male nicht gleich den Teufel an die Wand!“
Der Bär setzt sich einen Partyhut auf. Er steigt auf ein Rad und fährt, klingelt – es klingt wie eine Clownshupe – und dreht einige Runden um den Jungen herum. Seine Zunge hängt aus seinem Maul. Dann wirft er den Hut und das Rad weg. Wieder schaut der Bär dich an, streichelt seinen Bauch und zuckt mit den Augen.
Interaktion:
- W: „Wie sollte ich das tun, Bär? Ich habe gar keine Stifte dabei.“
- A: „Was meinst du mit ‚schlimmer geht’s immer‘?“
- S: Gehe tiefer in den Wald.
- D: Laufe in Richtung der spielenden Bärenkinder.
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Level 2: Die Lektionen des Bären
Szene 3: Der Bär spricht
Der Bär erklärt die Wichtigkeit von Herausforderungen und die verborgenen Kräfte des Lebens. Bär: „Alles, was uns begegnet, hat einen Sinn. Sieh, da liegen Steine – daraus kannst du etwas Schönes bauen.“
Interaktion:
- W: „Wie kann ich diese Steine nutzen?“
- A: „Erzähl mir von anderen Bären!“
- S: Sammle die Steine ein.
- D: Laufe weiter den Pfad entlang.
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Level 3: Die Reise zur Schatzhöhle
Szene 4: Der Weg zum Berg
Der Bube macht sich auf den Weg zur tiefen Höhle im Tal des Berges. Auf seinem Weg begegnet er emsig arbeitenden Zwergen. Bube: „Seid gegrüßt, ihr Zwerge! Was treibt euch hierher?“
Interaktion:
- W: „Zeigt mir, wie ihr die funkelnden Steine abbaut!“
- A: „Habt ihr Geschichten über den Bären?“
- S: Hilf den Zwergen bei der Arbeit.
- D: Laufe weiter in Richtung des Berges.
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Level 4: Die Warnung der Trolle
Szene 5: Der große See
Der Bube entdeckt einen See, doch Trolle warnen ihn vor den Gefahren der Höhle. Troll: „Nimm keine Steine mit, sonst wirst du zu Eis erstarren!“
Interaktion:
- W: „Warum sollte ich Angst haben?“
- A: „Ich werde eure Warnung beachten.“
- S: Begib dich zum See.
- D: Kehre um und suche einen anderen Weg.
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Level 5: Das verzauberte Schloss
Szene 6: Das Schloss
Der Bube steht vor einem prächtigen Schloss, während ein älterer Wanderer ihn warnt. Wanderer: „Eilt euch rasch hinein, doch säumt nicht allzu lang! Das Gittertor wird sich bald schließen.“
Interaktion:
- W: „Was erwartet mich hinter diesem Tor?“
- A: „Ich bin bereit für das Abenteuer!“
- S: Betritt vorsichtig das Schloss.
- D: Bleibe stehen und beobachte das Tor.
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Vater Fan Schemen fragt: „Was wird passieren, Sohn?“
,,Der Bube betritt die dunklen Hallen des Schlosses, bereit, sich den Herausforderungen zu stellen. Die Geschichte endet hier, aber die Reise des Buben hat gerade erst begonnen. Der Rest bleibt ein Geheimnis“, antwortet Fan Schemens Sohn.
Während Vater und Sohn über ihre Spiele diskutieren, ist die Mutter Fan Schemen zum Strand gegangen. Denn es kann frustrierend sein, wenn sie im Garten liegt und die Bäume die Sonne verdecken, sodass außer Licht nur noch ein Schatten übrig bleibt.
Fanschemensdorf liegt an einem Meer, doch anders als an einem typischen Strand gibt es hier keinen Sand, sondern nur Steine. Dies ist aber eine ausgeklügelte Besonderheit und bietet einige Vorteile: Zum einen wird der Sand nicht verweht oder gelangt in die Augen. Außerdem bleiben die Schuhe trocken, und du trägst keinen Sand unbeabsichtigt nach Hause, denn das könnte zu einer Umverteilung des Erdgewichts führen, wodurch das Gleichgewicht der Erde gestört wird. Die Welt würde schräg oder auf dem Kopf stehen und du würdest in den Himmel fallen. Ein weiterer Vorteil der Steine ist, dass sie, selbst wenn du nicht badest oder schwimmst, nass bleiben. Dadurch entsteht ein Gefühl der Nähe zum Wasser, als ob du mitten im Meer wärst. Prima ist auch, dass keine Sandburgen gebaut werden können, denn viele Imperien sind bereits durch Wellen untergegangen. Auch Sand-Schlachten sind nicht mehr möglich – oder wann war noch gleich die letzte Schneeballschlacht?
In stürmischen Nächten und sanftem Wind,
bringen Schiffe neue Welten geschwind.
Vereint durch das Meer, das uns verbindet,
sind sie es, die über das Wasser uns findend.
Doch auch Plünderung und Schlachten, so schwer,
prägen ihren Kurs, das Meer fordert mehr.
Im Handel gewieft, im Krieg voller Zorn,
mit Drachen und Schanz, der eiserne Torn.
Die Schiffe, sie tragen Ruhm und Leid,
Reichtum und Konflikt aus alter Zeit.
Sie segeln durch Epochen, wo Wogen toben,
im Handel vereint, in Schlachten verroben.
Ein ewiges Kommen, ein wildes Gehen,
die Welt in den Händen, das Meer als Mähne.
So bleiben sie, durch Zeit und Raum,
Träger von Geschichten, wie ein ewiger Traum.
Die Schiffe erzählen Geschichten, so alt,
die durch die Jahrhunderte hallen, kalt,
von den Urzeiten bis heute, die uns fesseln,
mit Legenden, die in den Wellen gesellen.
Durch Nebel und Sturm, die Segel gespannt,
kommen sie, von fernen Ufern verbannt.
Seit der Bronzezeit, mit Sehnsucht und Glanz,
bringen sie Waren und Träume im Tanz.
Von Ägypten bis Rom, von Norden bis Süden,
reisen sie stetig, durch Wellen und Widen.
Mit einem Blick auf die Welt, weit und klar,
fliegen sie zügig, mal schick, mal fürwahr.
Riesenschiffe mit Segeln, die stolz sich biegen,
trotzen den Wellen, die unbarmherzig fliegen.
Der Leuchtturm erstrahlt, in der Ferne so bleich,
während der Bootsführer kämpft, stark und zugleich.
Fan Schemens haben sich in einem Lokal am Hafen verabredet. Ein ernstes Gespräch steht an. Natürlich bekommen sie in diesem Lokal einen Preisnachlass, denn es gehört ihnen. Es ist noch Nacht; der Morgen lässt auf sich warten und hat es nicht eilig. Mond und Sonne haben sich noch nicht gewechselt. Der Himmel leuchtet in feuerroten Farben, als würde er brennen. Ein Waldkauz beobachtet das Geschehen am Hafengelände und imitiert die Alarmanlage der Autos – er ist ein Star, ganz klar. Die Mutter Fan Schemen steht bereits vor dem Lokal und wartet auf ihre Familie. Zwischenzeitlich bemerkt sie etwas Seltsames am Hafen. Dunkle Gestalten treffen sich am Hafen, sie unterhalten sich, während sie die vorbeifahrenden Schiffe beobachten.
Der Nebel hängt schwer über dem kleinen Hafen, als Finn das monotone Dröhnen der Motoren vernimmt. Die Dunkelheit treibt die Neugierigsten in ihre Häuser, doch Finn ist nicht hier, um sich zu wärmen. Er hat eine Mission, und die Nacht ist sein Verbündeter.
„Jesper, siehst du das dort drüben?“ fragt Finn leise.
„Ja, Finn, sie kommen wie Diebe.“
Boote nähern sich im Nebel, ihre Absichten verborgen. Farman, Ejvind und Petter sind dabei. Was mögen sie im Schilde führen? Kisten und Säcke schleppen sie fort, im Schatten verborgen. „Da ist Svante,“ flüstert Finn. Er beobachtet die nächtliche Reise. Alte und neue Boote versammeln sich im Hafen, wo Geschichte lebendig wird. Segelschiffe mit hohen Masten stehen neben Yachten, ein Bild der Kontraste. Plötzlich hören sie Schritte. Isak und Filip sind ebenfalls neugierig.
„Wir dachten, wir wären allein auf der Spur. Doch nun sind wir zu viert in dieser nächtlichen Tour.“
Leise schleichen sie näher. Was ist in der Kiste verborgen? Ihre Spannung wächst mit jedem Schritt, bis plötzlich ein Ruf die Stille zerreißt. „Was macht ihr da? Ihr habt hier nichts verloren!“ Petter tritt aus dem Nebel, seine Stimme fest. Im selben Moment ertönt ein lautes Piepen. Chaos bricht aus, und die Wahrheit kommt ans Licht.
„Jetzt oder nie,“ ruft Finn und stürzt vor. Jesper, Isak und Filip folgen ihm. Die Kiste öffnet sich, und sie blicken hinein. Moderne Technik offenbart sich: Radargeräte, Funkgeräte, alles zur Überwachung der Küste. Es ist kein dunkles Geheimnis, sondern ein Schutzprojekt. „Das ist nicht das, was wir erwartet haben,“ murmelt Finn. Die Wahrheit liegt nun offen vor ihnen, und der Hafen atmet auf. Die dunklen Geheimnisse sind gelüftet, und alle fühlen sich erleichtert und glücklich.
Zwischenzeitlich sind Vater und Sohn eingetroffen, gemeinsam mit Frau Fan Schemen gehen sie in das Lokal. Das Lokal ist wie immer überfüllt. Alles ist abgedunkelt, und überall sind Neon- und LED-Lichter zu sehen. Es wird Rave und Bunker gespielt. Während Seeschlangen und Seeteufel an den Tischen sitzen, tanzen Seesterne auf der Bühne einen Reigen. Seehunde feuern sie mit lautem Rufen und Klatschen an. Fan Schemens wissen, wie sie sich bei den Beats rhythmisch unterhalten können, denn das ist ihr Leben. Sie haben einen Platz gefunden, direkt an einem Fenster, von dem aus sie das Meer sehen können.
Eigentlich war der Platz besetzt, aber Herr Fan Schemen hat freundlich gewunken, sodass der Platz schnell wieder frei wurde. Er kann sogar Fingerspiele vorführen, die er mit der Zeit perfektionierte. Manche sehen darin einen tieferen Sinn, andere verstehen es nicht. Möglicherweise hat er dieses Talent vererbt bekommen, oder es sind Traditionen des Hauses, vielleicht sind es auch erworbene Fähigkeiten.
Der Tisch von Fan Schemens hat eine Schraube locker, vermutlich, weil er die Geschichten über Seemannsgarn nicht standhält. Fan Schemens beginnen zunächst, über den Tag zu erzählen. Doch der Sohn wird unruhiger. Im Hause Fan Schemen herrscht eine gewisse Unruhe. Der junge Erbe wendet sich besorgt an seinen Vater. Fan Schemen, das hohe Haupt der Familie, ist ein Businessman, der durch sein Auftreten und seine Sprache überzeugt. Doch abends nach dem Frühstück, wenn der Tag beginnt, fängt er an, in geschwollener Sprache zu säuseln.
„Mein edler Vater, erlaubt mir, Euer demütiger Sohn, eine Frag' an Euch zu richten, werter Zeuge: Warum leben wir, des Hauses Nachkommen schon, nicht in des Nachts vertrautem Schatten, wie unsere Sippe es seit jeher tut, stattdessen in der Sonne, wie die Matten?“
„Mein Sohn, Ihr verwirrt mich! Von welchen Streitigkeiten sprecht Ihr? Ich versteh' Euch nicht, mein Knabe, sagt! Was meint Ihr? Eure Worte lassen mich ganz ratlos. Sind's diese alten Sagen von den Kindern, die der Tag und Nacht gebar? Die unsere Ahnen so geliebt? Doch warum nun? Ach, mein goldener Spross, wenn ich das nur wüsste! Ja, Sohn, ich stammere unsicher, weiß selbst nicht, warum ich so wirr rede. Tief die Ursachen dieses Streits, dass selbst ich sie nicht mehr versteh'. Wie dichte Ranken umwinden die Erinnerungen unsrer Väter die Wahrheit, licht. Verzeiht, mein edler Sohn, Ihr habt mich ganz verwirrt. Ich weiß wirklich nicht, wovon Ihr sprecht. Erklärt es mir erneut!“
„Erhabener Herr und teurer Vater, aus tiefer Ehrfurcht und Zuneigung will ich Euren Bitten Folge tun und die Frage anders stellen: Welche dunklen Mächte haben uns in diese sondere Zwietracht gestürzt, die unsere edlen Häuser an den Rand des Ruins bringt? Ist's nicht unser Blut, das eint, das in uns fließt?“
„Warum fragt Ihr mich? Ach, wie sehr wünschte ich, Euch die wahren Ursachen dieses Streits zu offenbaren! Doch die Überlieferungen sind verloren, die Erinnerungen unserer Vorfahren verblasst. Unser Geist ist von Wahnsinn und Verwirrung umwoben, wie Ranken wilder Reben, die uns in die Abgründe der Ungewissheit ziehen. Ach, mein tugendhafter Sprössling, vielleicht liegt es am Fliegen und Schweben, das unsere Familien Tag und Nacht in Wahnsinn stürzt? Könnte das nicht zu dieser Zwietracht beigetragen haben? Es heißt, unsere Vorfahren lebten in Eintracht - Kinder des Tages und der Nacht, vereint im Licht und Schatten. Doch dann brach Zorn und Gram aus, ein erbitterter Kampf um Macht und Einfluss. Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr umfängt mich Verwirrung wie ein Nebel. Es müssen große, kosmische Kräfte im Spiel sein, die solche Spannungen hervorgerufen haben. Doch was diese dunklen Ursachen sind, darüber kann selbst ich nur rätseln.“
„Vielleicht begann es mit Eurer Frau Mutter, so sonderbar sie ist. Tagsüber sitzt sie am Fenster und genießt die Sonne, doch nachts sucht sie schon ihre Schlafstatt auf. Welch seltsames Gebaren, muss ich da sagen! Eure Mutter, die ehrwürdige Matrone unseres Hauses, wagt stets, sich in geheimnisvolle Arbeiten zu begeben, die keinem je offenbar werden.“ Frau Fan Schemen hebt den Kopf und verzieht die Augenbrauen. Es sieht so aus, als wäre sie in Stimmung, vielleicht möchte sie tanzen, niemand weiß es.
„Doch nun, mein goldener Sohn, vernehmt meine Kunde. Ich hatte ein Herr an edlen Reitern beauftragt, das tief verborgene Mysterium Eurer teuren Mutter zu ergründen, und die Reiter erreichten mich mit ihrer gewichtigen Botschaft.“
Frau Fan Schemen beginnt sanft zu schnaufen. Das Auftreten von ihren Schuhen auf dem Boden klingt, als scharre ein Tier mit seinen Krallen über den Boden, das Geräusch ähnlich dem Kratzen im Sand. In der Zwischenzeit schaut der Sohn mit den Augen nach links und rechts, um sich einen Überblick über die Situation zu verschaffen. Herr Fan Schemen fährt euphorisch fort: „Die Reiter, tapfer und treu ergeben, erreichten mich mit ihrer gewichtigen Botschaft. Nachdem die Reiter mir die Botschaft übersandten, begab ich mich alsbald zu meiner edlen Gemahlin und befragte sie in ehrerbietigem und demütigem Tone, auf dass ich das tief verborgene Geheimnis ihres sonderbaren Tuns zu ergründen vermöchte.“
Es sieht so aus, als würde der Sohn Fan Schemen in seinem Rucksack nach etwas suchen, um sich abzulenken. Nein, doch nicht – er krabbelt hinein wie ein Einsiedlerkrebs. Frau Fan Schemen ist eigentlich eine beschwingte und humorvolle Frau, aber gerade jetzt... Die Atmosphäre wirkt stimmungsvoll und geladen. Es donnert – oder sind es die Bässe der Bits und Bytes? Und da: Wo die Seepferdchen gerade noch im überfluteten Aquarium ihr Nichtschwimmer-Abzeichen machen wollten, springen sie aus dem Wasser und schwimmen ins Meer hinaus. Offenbar haben sie sich anders entschieden. Frau Fan Schemen teilt etwas aus, es ist nicht zu erkennen, was es ist, aber wir werden es erfahren: „Ehrwürdiger Gemahl, es verwundert mich, dass Ihr Euch über mein Verhalten wundert. Ist es nicht bekannt, dass unsere Familie das Tageslicht bevorzugt? Es mag Euch seltsam erscheinen, dass ich die Sonne genieße, anstatt zu ruhen. Doch ist dies das natürliche Tun eines jeden Mitglieds unseres Geschlechts. Wie könnten wir sonst unsere adelige Würde zeigen, gäben wir uns der Nacht hin? Daher bitte ich Euch, Euer Befremden über mein Verhalten zurückzunehmen und Euch der Verehrung unserer Ahnen zu widmen. Nur so können wir den Glanz unseres Hauses bewahren.“
Wie ich sehe, sind alle noch gesund und halten sich über Wasser. Vater Fan Schemen spricht weiter, während sein Sohn in seinen Rucksack vertieft ist: „Ach, mein liebster Edelknabe, Eure Worte sind mir recht. Doch auch ich bin verwirrt, kann keine klare Antwort geben. Gut, dass Ihr als unser Erbe den rechten Weg gefunden habt, nicht den Schrullen Eurer Mutter seid Ihr verfallen. Möge der Herr uns vor weiteren Seltsamkeiten bewahren.“ Argwöhnisch und nachdenklich blickt Fan Schemen auf seinen Sohn, der die Augen eines Reptils und einer Katze hat.
Die Fan Schemen kehren nach Hause zurück. Es war ein verspielter, aber dennoch ausgeglichener Abend. Langsam verschwindet auch das Feuerrot; es wirkt, als sei das Feuer erloschen und der Himmel würde die Aschewolken durch die Luft davontragen.
Was bedeutet eigentlich der Name Fan Schemen? Nun, es gibt keinen Grund, sich zu schämen, diese Frage zu stellen, und ich denke, Fan Schemens brauchen sich auch nicht zu schämen. Der Name setzt sich aus zwei Wörtern zusammen. Das Wort "Fan" kommt aus dem Englischen. Was es genau bedeutet und wie es ausgesprochen wird, bleibt unklar. Manche sagen "Fun", andere "Fän". "Fun" ist ein eingedeutschtes Wort und könnte meinen, dass Fan Schemen lustig sind, aber so wird das Wort ja nicht geschrieben - vielleicht sind sie also unlustig. Wenn man es als "Fän" ausspricht, könnten Fan Schemen Fans haben - oder einfach nur Spaß daran haben. Vielleicht ist es auch eine Abkürzung für "Fantasy". Und Schemen? Das sind geheimnisvolle Wesen oder Erscheinungen, die in der Dämmerung zwischen Licht und Schatten existieren. Sie bewegen sich lautlos, ihre Umrisse flüchtig und schwer greifbar, wie ein Traum, der beim Erwachen verblasst. Oft erscheinen sie nur am Rande der Wahrnehmung, als ob sie aus einer anderen Welt stammen, verborgen hinter einem Schleier aus Nebel und Magie.
Herr Fan Schemen winkt mir gerade freundlich zu, oder winkt er die Story durch? Das kann ich nicht mehr erfragen, denn die Fan Schemens sind verschwunden. Fan Schemens werden sicher noch einige Male umgezogen sein, aber eines ist klar, der Jäger und Fan Schemens Leute wurden verbannt, obwohl das nicht ganz stimmt. Sie wurden digitalisiert und arbeiten jetzt als elektronische Helfer - und siehe da, auf einmal funktioniert alles.
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